…sitze ich hier und frage mich
„Was wäre wenn?“
Es gibt so viele Dinge die man entschieden hat um an den Punkt zu kommen an dem man ist. Privat wie auch beruflich. Und wenn man die Wahl hätte, an welchen Punkt im Leben würde man – mit dem Wissen von heute – zurück gehen wollen um alles anders zu machen?
Nach vielen Hin- und Herüberlegungen glaube ich dass ich den Punkt gefunden habe.
Juli 1999. Da hätte ich direkt nach der PTA Schule das machen sollen was ich mich nach dem Abitur nicht getraut hatte: den Kerl in den Wind schießen der mich damals schon betrogen hat und ein Pharmaziestudium beginnen.
Das Schlimme daran ist, dass es eine Person gegeben hat die mich damals quasi auf Knien angefleht hat genau das zu tun, und ich habe es nicht geglaubt.
Bin ich dadurch heute unglücklicher? Ich glaube nicht. Der Beruf der PTA und der (angestellten) Apothekerin unterscheidet sich im Berufsbild selbst nur marginal. Ich bin zufrieden und glücklich damit, denn ich glaube es war goldrichtig für mich in die Apotheke zu gehen. Es ist das was ich kann und was mir Spaß macht und woanders will ich gar nicht sein. Aber meinem Selbstbild, meinem Ego hätte es gut getan. Wenn ich irgendwo erzähle dass ich PTA bin werde ich seltsam von der Seite angeschaut.
„Ach, du bist Apothekenhelferin? Hast du dafür dein Abitur gemacht?“
Dass es ein anspruchsvoller Beruf ist verstehen die meisten nicht weil sie ihn nicht kennen. Für sie gibt es den Arzt und die Arzthelferin die in ihren Augen nur Termine einträgt und Leute aufruft und den Apotheker und die Apothekenhelferin die ebenfalls nur telefoniert oder Schubladen zieht.
Ich finde es wird Zeit den PTA Beruf in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, dann wäre auch das
„Was wäre wenn…? in meinem Kopf leiser.
Ansonsten bin ich gerade sehr zufrieden. Die Arbeit läuft ganz gut, die liebe Sabine scheint zumindest vorerst wieder in die Bahn gebracht worden zu sein und Frau Z. hat seit Donnerstag früh auch einen Vornamen 🙂
Sie scheint auch langsam hier anzukommen. Wenn das so weiter geht hab ich ja bald nix mehr zu schreiben!
Neee. Dafür sorgen schon die KrankenKassen und unsere skurrile Kundschaft…
Also morgen auf ein Neues! Schön dass ihr jetzt alle mit dabei seid liebe Blogleser, dann macht das nochmal so viel Spaß!
…ach, wenn Du studiert hättest, würdest Du genauso mit irgendwelchen Vorurteilen und Klischees und daraus entstehenden blöden Sprüchen und komischen Fragen von der Seite kämpfen (als Lehramtsstudentin weiß ich, wovon ich spreche 😉 ). Die wenigstens Berufe werden im richtigen Licht gesehen, geschweige denn deren Komplexität gesehen und anerkannt. Aber Blogs wie Deines tun immerhin etwas dafür, Berufe ins rechte Licht zu rücken. In diesem Sinne: Gute Arbeit und weiter so!
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Danke 🙂
Eine gute Freundin seit Kindertagen ist Lehrerin an einer Gesamtschule, da bekomme ich schon mit wie anstrengend das sein kann!
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Wie, anstrengend? Die haben 3 Monate Ferien insgesamt, schreiben jedes Jahr die gleichen Klausuren und die Lehrbücher ändern sich so gut wie nie. Einmal vorbereitet können die das doch aus dem FF abspulen … 😉
*vorsichtshalber-mal-einen-Helm-aufsetz*
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Aber zur Richtigstellung solcher Klischees gibt es ja Blogs wie Deinen. 🙂
Ich bin hier heute dank Pharmama hier herein geweht worden und mittlerweile schon auf Seite 6 Deines Blogs. Wirklich großes Kino. Direkt mal ein Lesezeichen gesetzt. Du schreibst richtig gut, bitte weiter so!
Ich bin übrigens die nickel und komme hier jetzt öfter vorbei. 😉
Lieben Gruß!
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Ooooh! Danke schön 🙂
Das freut mich wirklich sehr! Die liebe Pharmama sorgt hier im Blog auch kräftig für traffic! War richtig (positiv) erschrocken als ich heute reingeguckt habe!
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Haha, das kann ich mir vorstellen! Auf einem so gut besuchten Blog verlinkt zu werden ist ja wie plötzlich eine Autobahn durch’s Dorf gesetzt zu kriegen. (Datenautobahn, Traffic…äh…versteht man, ne? Hähä. Hä. ‚Tschuldigung.)
Und: gerne! 🙂
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Genau. Ich hatte heute 4x so viele Besucher wie sonst und 8x so viele Aufrufe. Da sieht die Statistik plötzlich aus als hätte der Blitz eingeschlagen 😉
Hihihi… gefällt mir!
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So jung und dann schon ein „Was wäre wenn …“ – tja, hilft doch aber nix. Ändern kann man es ja nicht.
Und die Meinung der anderen sollte nicht ein zu großes Gewicht bei der eigenen Einschätzung bekommen. Wenn du rundum zufrieden bist, ist doch alles gut. Klar, ein Diplom/Master/Dr. macht sich immer schön. Wirklich notwendig ist er für die Verbesserung von Menschen jedoch nicht ….
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Nun ja… inkl. Ausbildung rund 18 Jahre im Berufsleben… da kann man sich diese Frage schon mal stellen, oder?
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Nun ja,
Fragen kann man sich viele Dinge. Doch was ändert es? Das ist das doch viel entscheidendere Detail. Wenn ich – egal wie ich die Frage beantworte – keinerlei Auswirkung/Änderung damit erziele – dann frage ich mich schon, warum man sich solch eine Frage stellen sollte.
Aber vielleicht übersehe ich da ja etwas …
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…äääh ja. Das Gehalt 🙂
Das ist doch wirklich ein sehr DEUTLICHER Unterschied!
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Richtig. Blutjung bin ich ja nun nicht mehr!
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Ach ja,
das GEhalt. Stimmt, da war ja noch was …
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Ja, das Gehalt einer angestellten Apothekerin mit 18 Berufsjahren ist zwar deutlich höher, als das einer PTA, aber unsereiner müsste sich dann die Frage stellen (so es nur um die Gehaltshöhe geht in diesem was-wäre-wenn), warum ich nicht in die Industrie oder zur kranken Kasse oder überall hin außer in die öffentliche Apotheke. Mit ca. 3900€ lt. Tarifvertrag gehören auch wir zu den eher mäßig gut bezahlten Akademikern.
Das liegt aber übrigens nicht daran, daß wir durchweg geizige Chefs haben, sondern daß Apotheker schlicht nicht viel mehr zahlen können. Personalkosten machen schon fast 10-12% der Gesamtkosten aus. Bei einem Rohgewinn von 25-28% ist das schon ein Brocken.
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Na ja, das ist halt das grundlegende Problem, das manche Berufe ein negatives, um nicht zu sagen billiges Image haben. Und leider merke ich ganz oft eine ganz schöne Herablassung gegenüber den „niederen Diensten“. Bis man sie braucht.
Immer wieder schön, wie die komplette hochqualifizerte und hochbezahlte Marketingabteilung nach dem „gewöhnlichen Hausmeister“ schreit, wenn bei Sonne und 35°C im Schatten die Außenjalousie klemmt.
Nee mal ehrlich, jeder der seine Artbeit gern macht, wird sie in gewisser Weise anspruchsvoll finden.
Auch eine Verkäuferin, die Regale einräumt (nur mal so als Beispiel) schmeißt ja ihre Waren nicht irgenwie hin, sondern muss sich was bei denken.
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Haha,
ja, oder die Kassier/-innen. Ist immer wieder interessant, wie die eingeschätzt werden. Durfte ich selbst mal fast 6 Jahre miterleben – es ist einfach göttlich.
Und dann habe ich mir schon oft gedacht: wenn du wüßtest, Kleiner, was hier alles gefordert wird – du wärst überfordert 😉 Das man als derjenige, der den Job ausübt (und das gerne und gut macht) es natürlich auch so aussehen lassen kann, als sei alles ein Kinderspiel, ist ja eigentlich nix neues …
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