Heute war Sandra wieder aus ihrem Kurzurlaub zurück. Sie erzählte, dass sie meinen WhatsApp Hilferuf am Freitag an der Sicherheitskontrolle am Flughafen erhalten hat, kurz bevor sie das Handy zum durchleuchten abgab. Sie sagte, als sie den Klingelton vernahm war ihr sofort klar, dass es irgendwas wichtiges ist, sie wisse auch nicht warum. Aus dem Sicherheitsbereich heraus hat sie dann auch Birgit verständigt, die von der Revision noch gar nichts mitbekommen hatte weil sie an der Supermarktkasse stand. Es ist schon was seltsames um die Vorahnungen bei uns in der letzten Zeit. Letzte Woche hatte ich zum Beispiel morgens ein Medikament aus einer Kiste geräumt, das ich keinem Kunden zuordnen konnte weil der Zettel fehlte. Den ganzen Tag lag es im Regal weil ich dauernd vergessen habe zu fragen, bis ich gegen Abend Sandra darauf ansprach. Sie wusste gleich, dass es für Frau Kleinschmidt ist, ich beschriftete die Packung, legte sie ab, und 20 Sekunden später kam Frau Kleinschmidt rein um es abzuholen. Ähnliches hatte ich vor 10 Tagen, als ich das Magenpulver für Herrn Fuchs herstellte. Ich hatte irgendwie im Gefühl, dass er es bald wieder brauchen könnte, und prompt am nächsten Tag kam er rein um es zu ordern. Und am letzten Donnerstag sagte ich ganz trocken:
„Und da ist der Pharmazierat“
als ein Herr im schwarzen Anzug die Apotheke betrat. An dem Tag war der Chef auf Fortbildung und Sandra fuhr ganz erschrocken zusammen – dabei hatte ich nur ein bisschen Quatsch gemacht, denn es war der Außendienst der Firma Wellnoise. Danach unterhielten wir uns noch und ich meinte noch, dass er hoffentlich nicht gerade morgen kommt wenn wir alleine sind – wobei ich Sarah noch Montags gesagt hatte dass ich glaube dass er diese Woche kommt – und da ist er. Vielleicht sollte ich mal Lotto spielen?
Beim Kaffee erzählte der Chef von der Fortbildung am Wochenende. Es gab unter anderem einen Vortrag über Darmbakterien der wohl ganz spannend war. Ich wusste zum Beispiel nicht dass der menschliche Körper aus 10 hoch 13 Zellen besteht, der Darm aber mit 10 hoch 14 Bakterien besiedelt ist. Auch war mir der Begriff der Fäkaltransplantationen bisher unbekannt, aber man hat wohl in Studien festgestellt, dass diese zur Therapie einer antibiotikaassoziierten Kolitis sehr wirksam ist. Man weiß so viel nicht über den Darm! Es gibt wohl vorwiegend 4 verschiedene Gruppen von Menschen mit einer ähnlichen Bakterienzusammensetzung im Darm. Diese regeneriert sich nach Antibiotikaeinnahme meist genau in der gleichen Weise wieder wie sie zuvor ausgesehen hat. Manchmal dreht sich aber auch komplett etwas, und der Mensch „Typ A“ ist nach derzeit Einnahme des Antibiotikums plötzlich „Typ B“ und quasi ein völlig neuer Mensch – zumindest die Hälfte der Zellen die er mit sich herumträgt. Mit den angesprochenen Fäkaltransplantationen lassen sich wohl aber auch manche psychische Leiden mit Erfolg behandeln. Spannend, wirklich spannend! Schade dass ich den Vortrag nicht gehört habe! Aber am Samstag bin ich (vielleicht sogar mit Sandra) bei einer anderen Fortbildung, es geht um Schlaf. Ich werde berichten…
Hier in Jena wurde vor ein oder zwei Jahren mal eine solche Fäkaltransfusion erfolgreich durchgeführt und ein ziemlich schlimmer Fall wurde so nach jahrelang erfolgloser Behandlung endlich geheilt. Hat mich sehr fasziniert, auch wenn ich mich schon ein bisschen ekle, weil mir diese Vorstellung so fremd ist. ^^ Aber gut, der Körper ist ja tatsächlich ein Wunderwerk.
Jedenfalls war diese Transfusion groß in der lokalen Presse.
Wenn ich richtig informiert bin, wurde hier sogar die erste Transfusion dieser Art durchgeführt.
Wenn du im Lotto gewinnen würdest, was würdest du dir gönnen?
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Aber nicht einschlafen auf der Fortbildung …
Hihi, der mußte sein.
Lotto spielen brauchst du gar nicht. Maile mir einfach die Zahlen vom Samstag rechtzeitig bis 16 Uhr zu – und alles wird gut …
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Es heißt, soweit ich weiß, Stuhltransplantation und ist noch ein experimentelles Verfahren. Klingt für mich aber durchaus plausibel und sinnvoll. Letztendlich ist das gute alte Mutaflor ja auch nichts anderes als Fäkalkeime (Escherichia coli).
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in der Fortbildung hieß es bei mehreren Vortragenden Fäkaltransplantation, wenn ich mich richtig erinnere – der Sauerstoffgehalt im Hörsaal war nicht sehr hoch….
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Das mag sein, ich kenne es jetzt nur vom Hörensagen da ich nicht selbst dabei war. Herbstkongress?
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ja
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Ich werde es gleich richtigstellen! Danke für die Info!
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