Earl Grey, hot!

Ist wohl der englische Originaltext von Captain Picard wenn er sich vom Replikator etwas herstellen lässt. Zumindest hat der Chef das gesagt als er den oben genannten Tee von Sarah in die Hand gedrückt bekam. Heute war es deutlich ruhiger als gestern, den Eindruck hatten wir beide am Ende des Tages, obwohl tatsächlich nur 15 Kunden weniger da waren. Irgendwie war alles unaufgeregter – und es waren nur 6 Rezepturen anzufertigen statt 15… das macht natürlich auch was aus. Wir konnten sogar ein wenig aufräumen, eine neue Telefonanlage anschließen, die Beiersdorf Bestellung bearbeiten und vieles mehr. Gegen 13.15Uhr stand ich in der Rezeptur (wo auch sonst…) und rührte vor mich hin als das Telefon klingelte. Ich murmelte vor mich hin

„Herr V. hat auch schon lange nicht mehr angerufen.“

als der Chef auf das Display schaute. Er guckte mich auf einmal ganz seltsam an und meinte

„Also Ptachen, jetzt hast du es geschafft. Jetzt bist du mir auch unheimlich.“

denn der genannte war der Anrufer. Ich bat ihn:

„Das dürfen wir Sandra nicht erzählen!“

und er sagte

„Nein, das bleibt besser unter uns!“

Am Nachmittag war es aber das erste das er Sarah erzählte, die wieder zu einem Lottoschein riet. Zwei Kunden sind außerdem diese Woche gestorben, darunter ein Patient der zwei Jahre jünger als ich war, und das tut mir wirklich leid – obwohl er oft sehr unangenehm sein konnte. Wer weiß schon wie man sich selbst mal verhält wenn man weiß dass man bald sterben muss…
Um den Bericht nicht so traurig ausklingen zu lassen, hier noch ein Nachtrag von gestern. Ich bekam vor etwa 10 Tagen mehrere Rezepte eines Kunden von seiner Frau überreicht, die ich alle bedruckte. Zwei Rezepte waren zur Nachlieferung aus dem November.  Wir hatten die Medikamente schon rausgegeben aber konnten noch nicht abrechnen, weil die Rezepte mehrere Formfehler enthielten und uns bei der Abrechnung mit der Krankenkasse um die Ohren geflogen wären. Nun waren sie richtig ausgestellt, aber ein Medikament fehlte darauf. Ich bat die Kundin nochmals in die Praxis zu gehen um die „Simvastatin“ nachtragen zu lassen. Gestern kam sie nun ohne Rezept und sagte

„Frau D. (Frau Dr. MFA) sagt dass sie die mit aufgeschrieben hatte und will mir kein neues Rezept ausstellen“.

Ich versprach der Kundin mich darum zu kümmern. Frau Dr. MFA war auch gleich am Telefon und erklärte mir im Brustton der Überzeugung, dass die Simvastatin „natürlich“ auf den Rezepten dabei standen. Ich hätte wohl nur nicht richtig hingeschaut, und das sei ja nicht die Schuld der Praxis wenn wir was übersehen. Manchmal würde ich sie am liebsten durch den Hörer ziehen die Nuss! Zum Glück waren die Rezepte alle noch hier, und Sandra brachte mir den betreffenden Stapel aus dem wir die besagten Rezepte rausfischten – und es stand natürlich NICHT mit drauf. Genüsslich faxte ich sie wortlos an die Arztpraxis durch… und nachmittags lag ebenso wortlos ein neues Simvastatin – Rezept in unserem Briefkasten. Das war schon eine gewisse Genugtuung, dass Frau Dr. MFA wohl zähneknirschend ein neues Rezept ausstellen musste… besser wäre allerdings, wir hätten diese ganzen Querelen mit ihr gar nicht erst! Wann geht sie wohl endlich in Rente???

Über ptachen

PTA mit Leib und Seele.
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