Heute hatte ich wieder vermehrt Gespräche mit diversen Arztpraxen. Es war alles dabei: Klinikrezepte ohne Arztstempel, Medikamente die nicht lieferbar sind, Verordnung von Arzneimitteln die schon seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt werden, unanfertigbare Rezepturen, Gespräche mit MFA Azubis bar jeglicher Erfahrung, doppelt ausgestellte Wirkstoffrezepte – von allem etwas mal wieder. Das Klinikrezept ohne Arztstempel machte den Anfang. Ich rief dort an, bat darum die Rezepte neu auszustellen und der Patient musste zähneknirschend nochmals dort vorbei fahren. Zur Zeit haben wir außerdem wieder mal 30 (!) Medikamente die nicht lieferbar sind und bei uns im Nachlieferungsordner liegen. Dann kam ein Rezept über ein Medikament das mehrere Jahre bereits „außer Verkehr“ gelistet ist. Ich recherchierte kurz um in Erfahrung zu bringen was denn der Wirkstoff war – er ist Gott sei Dank noch auf dem Markt. Ein Anruf in der Arztpraxis mit der Bitte um eine Neuausstellung brachte mich beinahe an den Rand meiner Gutmütigkeit, denn ich hatte eine Dame am anderen Ende, die weder wusste was Wirkstoff bedeutet, noch mit irgendwelchen Firmennamen etwas anfangen konnte und behauptete das Arzneimittel das ich als Ersatz herausgesucht hatte gäbe es nicht (ich hielt es aber dummerweise gerade in den Händen). Sie fragte mich dann noch ob sie die Neuausstellung mit dem Arzt besprechen muss (woher soll ich das wissen?) und ob mir ein Fax des Rezeptes ausreicht (nein!). Später erfuhr ich dann allerdings, dass es sich um eine Azubi zur MFA handelte, was mich wieder etwas versöhnte. Kurz darauf kam ein Fax einer mir unbekannten Hautarztpraxis, die eine Rezeptur für einen unserer Kunden anforderten. Darin enthalten waren drei Inhaltsstoffe klitzekleinster Mengen, die wir noch niemals bestellt hatten. Alleine das besorgen der Substanzen hätte uns gut 60€ gekostet für eine Creme, die wenn sie angefertigt ist den Patienten knapp 11€ kostet. Dazu käme die Zeit die ich für die Herstellung benötige, die Dokumentation der Neurezeptur und die aufwändige Prüfung der Ausgangssubstanzen. Ääääh… nein! Ich rief zunächst bei der Arztpraxis an und fragte dort, ob es dort eine Apotheke gibt die diese Creme häufiger herstellt. Gab es glücklicherweise. Ich rief dort an (direkt neben der Hautarztpraxis), bestellte die Rezeptur für unseren Kunden und rief ihn dann an. Er war zum Glück sehr verständnisvoll und dankbar, dass wir uns darum gekümmert haben. Mit dem Chef haben wir überlegt nach der Blutzuckerlanzettenerfahrung von gestern bei Gelegenheit mal die Stammkunden zu durchforschen. Falls noch jemand dabei sein sollte der ab und zu Teststreifen kauft aber keine Nadeln – man weiß ja nie…