Nomen est Omen, oder wie man Kunden zum staunen bringt

„Hallo! Ich war vor etwa zwei Wochen bei ihnen und habe ein paar Medikamente mitgenommen. Ich wollte nur wissen, ob die sich eigentlich mit den anderen Medikamenten vertragen die ich sonst so bekomme.“

Sie hatten Terbinafin Tabletten mitgenommen die sie 1x die Woche einnehmen sollen, und den Ciclopoli Lack zur täglichen Anwendung. Dauermedikation haben sie ja außer ASS zur „Blutverdünnung“ und gelegentlich Novaminsulfon gegen die Gelenkschmerzen keine. Das verträgt sich, habe ich vor 14 Tagen bereits abgeglichen.“

„Na dann bin ich ja zufrieden! Können Sie mir vielleicht noch einen Jahresausdruck für die Steuer machen?“

„Gerne… nur müssen Sie mir eben noch mit dem Namen helfen…“

„Sie kennen alle meine Medikamente und wissen was ich vor 14 Tagen gekauft habe, aber meinen Namen haben Sie vergessen?“

„Äh… ja. Es tut mir wirklich leid, aber ich habe ein furchtbares Namensgedächtnis! Ich bin ein sehr visuell lernender Mensch und ihr Name sagt mir leider so gar nichts. Können Sie mir was über die Namensherkunft erzählen?“

„Ausgerechnet ich! Naja… mein Opa kam wohl aus Österreich und hat den Namen von dort mitgebracht. Er bedeutet (xxx).“

Das klingt ja fast wie (insert Name einer Gebirgskette)! Jetzt kann ich mir das merken. Wenn sie zukünftig reinkommen stell ich mir Sie in Wanderkluft vor, dann weiß ich wie Sie heißen und muss nicht mehr fragen. Danke!“

„Die Gebirgskette ist aber in der Schweiz und nicht in Österreich!“

„Zum Namenmerken ist das aber völlig unerheblich Herr „Gebirgskette“ *strahl*“

Der Kunde hat es mir jedenfalls nicht krumm genommen, das ist die Hauptsache! Ich stell mir die Leute je nach Namen einfach immer speziell angezogen oder in einem passenden Zusammenhang vor. Herrn Kaiser beispielsweise mit Zepter und Reichsapfel etc. Geht euch das auch manchmal so, und wie merkt ihr euch Namen?

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6 Antworten zu Nomen est Omen, oder wie man Kunden zum staunen bringt

  1. stuttgarterapothekerin schreibt:

    …am schnellsten prägen sich Namen von 2 verschiedenen Kundentypen ein: von denen, die man seehr gerne kommen sieht,
    und von denen, die man seehr gerne gehen sieht
    :))
    egal, nach welcher Methode man sie sich merkt…

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  2. ednong schreibt:

    Namen?
    Hm,wenn ich ihn geschrieben sah – z. B. auf der EC-Card – konnte ich ihn mir merken. Keine Ahnung wie.

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  3. aponettesplauderei schreibt:

    oh, Gott, Namen!!! Ich habe auch ein schreckliches Namensgedächnis und Eselsbrücken helfen gar nicht. Ich gebe es einfach immer offen zu und entschuldige mich – die meisten Kunden tragen es mit Fassung.
    Ich habe jetzt übrigens auch ein Blog! Mal sehen, ob ich so nett und gut wie Du und Pharmama schreiben kann.

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  4. Die Unsoziale schreibt:

    Die Aponette hat nen Blog?! Goil!

    Was Namen angeht:
    Ich habe ein schlechtes Namens- und ein noch furchtbareres Gesichtsgedächtnis. In der Regel steh ich drüber. Wobei ich mal eine Patientin hatte, die hat immer erwartungsvoll am Thresen gestanden und meinte „Also langsam müssen Sie meinen Namen wissen!“. In der Regel wollte sie ihre Karte dann auch nicht rausrücken, bis ich ihn erraten hatte.
    Das Schlimme: sie hatte einen Allerwelts-ähnlichen Namen. Das wusste ich sehr sehr schnell. Aber welchen? Andere Patienten (waren alles Marcumar-Patienten) erkannte ich nach wenigen Wochen dann doch mal wieder. Aber allein weil sie mich so unter Druck setzte, ging es einfach nicht.

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  5. scfreytag schreibt:

    Namen sind bei mir auch sehr schlecht. Bin zwar in einer etwas anderes Situation (habe Studierende und manchmal auch entsprechende Namenslisten, manchmal aber auch die gefürchtete „wichtige Person xy wird kurz auf dem Flur vorgestellt“ Situation).

    Problem: ich merk mir eigentlich automatisch nur die total tollen, wohlklingenden und, naja..die, die ein bißchen unangenehm sind. Irgendwie hab ich da teils blöde (wenn auch merktechnisch hilfreiche) Assoziationen. Leider überträgt sich die positive oder eher seltsame Assoziation dann auch auf die Personen.
    Bei meinem eigenen Namen ist es vermutlich so, dass die meisten Leute sich mich entweder als Inselbewohner vorstellen oder an Wochenende denken – hätte schlimmer sein können. 😉

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