Apothekenmarkt

Die Lage für angestellte PTA und Apotheker ist zur Zeit fast überall traumhaft. Sucht man in einer öffentlichen Apotheke Arbeit, so hat man überall Angebote bei denen sich die Arbeitgeber zum Teil anpreisen wie sauer Bier. Offenbar ist das aber auch nötig, denn die Angst vor den Neuerungen auf dem Sektor (z.B. das EuGh- Urteil) bringt viele dazu nachzudenken, ob man zum Beispiel nicht besser in der Industrie sein Auskommen sucht. In PTA Foren kommt beinahe täglich die Frage, wo man außer der Apotheke noch arbeiten kann. Krankenkassen, Pharmaindustrie, Krankenhausapotheken, oder eine Tätigkeit als Pharmareferent werden als Ziel der Träume genannt. Diejenigen Kolleginnen die schreiben, dass sie in der öffentlichen Apotheke glücklich sind werden verlacht oder sie bekommen den virtuellen Vogel gezeigt. Ich finde das furchtbar schade, denn der Arbeitsplatz ist so vielseitig und bunt, wie ich ihn mir wo anders gar nicht vorstellen kann. Diese Einstellung hat zusätzlich zum gleichzeitigen Apothekermangel dazu geführt, dass wir für Sandra keine adäquate Schwangerschaftsvertretung bekommen haben. Wir hatten das große Glück, dass sich wenigstens noch eine PTA gefunden hat, die uns während dieser Zeit unterstützen wird. Ich hoffe, dass sie gut in unser Team passen wird, habe aber ein recht gutes Gefühl. Von dem was ihr Schnuppertag so rübergebracht hat war es jedenfalls sehr positiv, und auch die Kunden waren ganz angetan. Drückt mal mit die Daumen, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege!

Über ptachen

PTA mit Leib und Seele.
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5 Antworten zu Apothekenmarkt

  1. susepedia schreibt:

    Bekannte von mir suchen auch derzeit verzweifelt eine Filialleitung. Als eine gefunden war, sprang diese NACH Vertragsunterschrift dann plötzlich wieder ab. Jetzt stehen sie wieder am Anfang…

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  2. BJ68 schreibt:

    […]In PTA Foren kommt beinahe täglich die Frage, wo man außer der Apotheke noch arbeiten kann.[…]

    Hm…okay als männlicher 😉 PTA war bei mir die Überlegung in einer Krankenhausapotheke anzufangen. Das Praktikum hatte ich auch im Krankenhaus gemacht, wobei sich halt da der Alltag ziemlich von dem in einer öffentlichen Apotheke unterscheidet. Nicht nur die Mengen sind da ziemlich anders (wir hatten Paletten mit Infusionslösungen), auch die Art (jede Menge Btm, Antibiotika in Durchstechflaschen usw.). Was auch noch dazu kam, Herstellung von Cytostatika und Parenteralia (z.B. für die i.v. Ernährung). Hier hat meine damalige Krankenhausapotheke aufgerüstet und 2 komplette Reinraumlabore eingerichtet, wo mehrere PTAs im grünen Ganzkörperkondom nun arbeiten…hat den Nachteil, dass das Ein- und Ausschleusen relativ zeitaufwändig ist…mal schnell aufs Klo —> Fehlanszeige.

    Beim Bewerbungsgespräch (anderes Krankenhaus) meinte der Apotheker ich solle mich wegen meines Background (Werkzeugmachergeselle, 3 Jahre Chemie studiert und abgebrochen) mal in der Wissenschaft umsehen.
    Okay gemacht und in eine Arbeitsgruppe (Onokologie) in der Pathologie im Helmholtz-Institut Neuherberg gekommen, wo ich Molekularbiologie und die Methoden gelernt habe…davor hatte ich von PCR, Taq usw. wirklich null Ahnung.

    D.h. als PTA kann man sich auch durchaus auf Jobs, wo CTA, BTA und MTA gesucht werden bewerben…besonders wenn die Gruppen neu sind, besteht da durchaus die Bereitschaft Leute zu nehmen denen man auch noch was bei bringen muss. Besonders da in den Gruppen eh permanent Doktoranden, Studenten, Praktikanten usw. aufschlagen deren Level zumindest von der Praxis (DNA, RNA Isolation, Methoden im Labor usw.) her sich auch nicht groß von der/die PTA unterscheidet. Allerdings sollte einem dann auch die Laborarbeit liegen….

    Bj68

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  3. Delilah schreibt:

    Ich als Industrie-Apothekerin kriege bei dem simplen Ausdruck „oder in die Industrie“ immer leichte Schweißausbrüche…warum? Weil die Diversität der Felder hier einfach gigantisch ist. Sehr viele verschiedene Bereiche, die alle mehr oder weniger für Apotheker/PTA geeignet sind. Aber wenn mich wieder einer fragt „Ich will in die Industrie wechseln, hast du Tips?“ und ich frage „Welche Bereiche interessieren dich denn?“ Kommt meist etwas wie „Wie, da gibt es verschiedene?!?“

    Ich würde mir wünschen, dass in Studium/Ausbildung ein bisschen mehr darüber erwähnt wird. Mein Bereich z.B. wurde im Studium einmal total am Rande in einem Nebensatz erwähnt. Hätte also nie gedacht, dass ich mal da lande.
    So bewerben sich die Menschen mehr oder weniger eher zufällig auf ausgeschriebene Bereiche in der Industrie, was meist weder den Angestellten noch die Firma besonders glücklich macht.

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  4. OtaconHC schreibt:

    Weißt du was euer Nachteil ist? Ihr seid eine „echte“ Apotheke.

    Die Versandapotheken haben währenddessen scheint es wenig Probleme PTAs und Apotheker zu finden.
    Wenn ich aber auch sehe was da, vor allem bei ersteren, für ein Verschleiß herrscht. Die Hälfte übersteht nicht mal den ersten Monat.
    Warum? Na weil es reine Massenabfertigung ist.
    Es geht nur darum Rezepte in den PC zu hacken zur passenden Kundennummer/Bestellung.
    Überprüfen ob das Rezept korrekt ausgefüllt wurde um die Retaxe zu vermeiden. Das war es.

    Medizinische Bedenken ermittelt schon das System dahinter, tauchen welche auf landet das auf dem Bildschirm einer Apothekerin.

    Ach ja sorry doch es gibt Abwechslung.
    Bei Bestellungen auf Rezept muss auch eine PTA die Waren scannen welche in das Paket kommen. Also quasi wie wenn man bei Aldi an der Kasse arbeitet. Nur ohne Kunden.

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