Offenbar sind beim Thema Cannabis doch mehr Probleme bei der Umsetzung vorhanden als gedacht. Dr. Franjo Grotenthermen, Vorsitzender der ACM (Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin) wirft den Apothekern zunächst Geldgier bei der Abrechnung von Medizinalcannabis vor. Die Cannabisblüten werden ja als Rezeptursubstanz abgerechnet, und „Oh Gott“ – der böse Apotheker zieht dann tatsächlich einen Gewinn daraus! Der Kommentator Michael Weigand hat die Gegenargumente dann schön zusammengefasst:
1. also die Abgabe von Cannabis erfolgt zur Zeit ja als Einzelimport, da es in Deutschland kein zugelassenes Produkt gibt (ein Umstand, der dem Gesetzgeber bzw. dem Zeitdruck geschuldet ist)…Aufwand 5-10 min
2. Dokumentation der Abgabe plus Einhaltung aller BTM-Rechtlichen Bestimmungen ca 10 min (Dokumentation des Wareneingangs, Dokumentation der Abgabe, Kontrolle der BTM-Bestände)
3. Da es sich nicht nach deutschem Recht um ein Fertigarzneimittel mehr handelt, sondern um eine Rezeptursubstanz handelt, gehe ich davon aus, dass eine Prüfung in der Apotheke zu erfolgen hat. Falls das für Cannabis nicht gelten sollte, dann bitte ich um die Quelle des Gesetzgebers oder einer Fachzeitung. Dauer mit Dokumentation der Prüfung mindestens 15 min
Das heißt bei einem einzelimportierten Ausgangsstoff, der unter BTM-Recht fällt sind locker 30-40 min ohne jeglichen Zeitaufwand für Patienten oder Aufbereitung im Moment Alltag in der Apotheke, selbst wenn das Produkt nicht weiter abgefüllt oder weiterverarbeitet wird. Klar sind da 10 Euro das, was einer Apotheke zusteht….alles andere. Ein Privatpatient zahlt bestimmt bei dem behandelnden Arzt auch nicht viel mehr als 20 Euro pro Stunde….
Deswegen ist hier die Aufregung groß. Der Arzt müsste es besser wisssen….
Inzwischen hat der gute Doktor wieder zurückgerudert. In einem Kommentar zum o.g. Link schreibt er:
(…) ich möchte mich bei Ihnen in aller Form für meine Kritik in den ACM-Mitteilungen entschuldigen. Ich werde meine Entschuldigung auch in der nächsten Ausgabe der ACM-Mitteilungen öffentlich machen.
Ich bin leider in der Kürze der Zeit zwischen Freitag und Samstag (vom 10. bis zum 11. März), dem Erscheinungsdatum der ACM-Mitteilungen falsch informiert worden (…)
Richtigstellungen sind eine nette Geste, aber es gilt dasselbe wie bei Dementis: die interessantere Meldung für die Medienkonsumenten ist immer die erste, reißerische. Er erreicht definitiv nicht die selbe Menge an Leuten, die das Apothekerbashing gelesen haben, und die den profitgeilen Widerling hier ja durch die Artikel einschlägig apothekenfeindlicher Zeitschriften bestätigt sehen. Was ich damit meine? Wenn die „Zeit“ zum Thema „DocMorris“ schreibt:
„(…) endlich wird der kriminelle Sumpf der gierigen deutschen Apothekerschaft scheinbar trockengelegt. Doch wie erwartet lässt sich einmal mehr die Politik korrumpieren, zum Preis den Normalbürger von den Pillendrehern weiter ausnehmen zu lassen wie eine Weihnachtsgans“.
Sorry, da könnte ich kotzen. Nichtsdestotrotz scheint beim Cannabis Thema weiterhin ungeklärt zu sein, ob nun der Arzt oder die Apotheke die Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragen muss, und ob die Vaporisatoren jetzt Hilfsmittel sind oder werden. Wenn alles klappt werde ich aber demnächst eine Fortbildung zu dem Thema besuchen – falls jemand von euch noch ungeklärte Fragen dazu hat, immer raus damit! Ich werde mich bemühen sie zu lösen.
Hm ja,
wieviel Gramm benötige ich für ein Blech voller Kekse? 🙂
Das Problem mit den Richtigstellungen hast du korrekt erkannt – die erste (falsche) Information bleibt hängen …
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…auch wieder eine birkenbiehl’sche Erkenntnis (Vortrag über Medien, Beispiel Florida Rolf).
Was die Grammzahl für Kekse angeht, die würde ich eher nicht mit Blüten, sondern mit Platte herstellen. 0.5g pro Person- mehr würde ich nicht nehmen. Mit Butter aufschmelzen, dann dein Lieblings- Keksrezept nehmen. Wenn du mich fragst – lass es am besten ganz sein. Das Zeug wird meiner Meinung nach über,- und die negativen Seiten unterschätzt
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Tja, wenn das bei mir so weitergeht, dann kann es bald nicht mehr schlechter werden …
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Da fängt es ja an.
Also Platten, sprich Haschisch, ist meist minderwertig und sollte man nicht verwenden. Schäm dich 😛
Die negativen Seiten sind harmloser als die des Alkohols, die Positiven werden eigentlich nur wenig überschätzt. Außer Leute verkaufen es wieder als Wunderheilmittel.
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Am besten wie bereits erwähnt cannabisbutter herstellen.
Dafür pro 250g Butter ca 1/2 ounce (dürften ca 15g sein).
Die 15g fein mahlen und bei 110°C im Ofen auf einem Blech zur Decarboxylation.
Dann in die Butter und am besten 24 Stunden bei 80°c in der Butter „garen“ lassen dabei alle paar Stunden umrühren.
Durch eine Käsetuch filtern die Buttern.
Dann die Butter im Rezept durch die Cannabisbutter ersetzen.
Funktioniert auch bei Brownies und Kuchen.
Ob es allerdings für dieses rezept geeignet ist wage ich zu bezweifeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deep-fried_Butter
Falls du das deep fried butter rezept aber mit cannabutter probierst, schick mir bitte eine Ansichtskarte vom Mond 🙂
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Plätzchen haben allerdings den NAchteil, daß die Wirkung sehr spät und dann eher unkontrolliert einsetzt. Rauchen ist da schneller. Und ich sag nicht, woher ich das weiß.
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Na hier ist ja was los. Austausch von Cannabisrezepten. 😀
Solche Beiträge wie der vom Doktor tragen zur Vermehrung der ganzen Globulianern und Voodooschamanen bei. Die ganze Pharmaindustrie ist so böse und das sieht man ja an den Apotheken, da soll ENDLICH mal etwas NATÜRLICHES in die Apotheken kommen und die wollen nur Geld!einself!!1
Zum Kotzen. Und dann wundern, dass die Leute ihr Vertrauen in die Medizin verlieren und zum Pendeln gehen und die Impftermine der Kinder ausfallen lassen und ganz unerwartet (!) wieder Krätze in Deutschland vorkommt. Ich könnte im Strahl kotzen.
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P.S. Eine interessante Diskussion zu dem von mir angesprochenen Thema der Globulianer habe ich HIER gefunden.
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