Neues aus den Ministerien für Wahrheit und Überfluss

Heute habe ich mich wieder einmal der neuen PZ angenommen, und die AMK- Meldungen bearbeitet. Bereits bei ersten Artikel musste ich grinsen und an „gedankenknicks“ Blog denken. 

Mehr Transparenz 

Es gibt jetzt also Lieferengpässe mit und ohne Versorgungsrelevanz, aha! Wer bestimmt denn ob es relevant ist? Eine Bundesoberbehörde legt das jetzt fest, nicht etwa die Patienten die darauf angewiesen sind. Wenn Metoprololtartrat mal wieder nicht zu bekommen ist, dann hat das  doch sicherlich keine Versorgungsrelevanz, oder? Gibt doch noch das Metoprololsuccinat! Was? Das vertragen manche Patienten nicht? Alles Einbildung, die sollen sich mal nicht so anstellen! Oder besser noch: 

„Wir verkünden hiermit, dass das alte, schlecht verträgliche M.tartrat ab sofort durch das für die Bevölkerung pluswertvolle M.succinat ersetzt werden kann! Wir sind voll lieferfähig!“

Willkommen in 1984! Besonders gut gefallen hatte mir damals, wie das Ministerium für Wahrheit die Liste der Medikamente offline genommen hat, die einem Lieferengpass unterliegen. Just als diese immer länger und länger wurde war sie plötzlich verschwunden… honi soit qui mal y pense. Wichtig ist nur, dass es immer wieder Leute gibt, die nicht vergessen, dass es sie einmal gab.

Über ptachen

PTA mit Leib und Seele.
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6 Antworten zu Neues aus den Ministerien für Wahrheit und Überfluss

  1. ednong schreibt:

    Es geht auf die Wahlen zu. Ergo: Beschiss an allen Ecken. Und Sand für die Augen gibt es auch schon.

    Immerhin hat man die Drogen weiter legalisiert. Cannabis baut der Staat nun an.

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  2. nickel schreibt:

    Bei der Namensfindung für Metoprololtartrat hat man aber auch schlicht die Tastatur gegen die Wand geworfen, was?

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  3. gedankenknick schreibt:

    Ging ja damals hier https://knicksfussnoten.wordpress.com/2013/05/31/veroffentlichung-von-arzneimittellieferengpassen-beim-bfarm-nicht-erwunscht/ so los. Habe ich einmal versucht, danach hat mich die Resignation ergriffen…

    Aber dafür dürfen wir ja jetzt dem AMK melden, wenn ein Arzneimittel nicht lieferfähig ist, wodurch (vielleicht? – nein, ganz gewiss) ein Patient gefährdet wird. [Veröffentlichung vom 11.05.2017 in der PZ] Oh ja, toll… Melde ich jetzt jeden Tag die fehlenden Boostrix- und IPV-Impfungen? Oder wird dadurch ja gar kein Patient gefährdet, weil er durch die fehlende Impfung ja doch noch nicht erkrankt? Fragen über Fragen…

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