Vor nicht allzu langer Zeit bin ich alleine im Auto unterwegs gewesen. Oft schalte ich dann das Radio ein um mich zu entspannen – entweder bei Musik, oder einem Hörspiel, oder einer interessanten Dokumentation. Im diesem Falle war es letzteres…
Die Notrufnummer 112 gehört- wie auch der Anblick von Notrufsäulen- schon immer zu meinem Leben dazu. Beide sind so vertraut, dass ich nie darüber nachdachte, wem wir das eigentlich zu verdanken haben. Dass es ja auch einmal ein „Leben davor“ gegeben haben muss. Das gab es auch – bis sich die Björn- Steiger- Stiftung dafür eingesetzt hat.
WIKIPEDIA schreibt darüber folgendes:
Die Björn-Steiger-Stiftung (Eigenschreibung: Björn Steiger Stiftung) ist eine 1969 gegründete Stiftung mit dem Ziel, die Rettungskette nach Unfällen deutlich zu beschleunigen. Sie ist nach Björn Steiger benannt, der 1969 nach einem Verkehrsunfall starb.
Björn Steiger wurde am 10. Mai 1960 in Winnenden geboren. Am 3. Mai 1969 wurde er auf dem Nachhauseweg von einem Auto angefahren. Der Verkehrsunfall führte zu lebensgefährlichen Verletzungen. Obwohl wiederholt die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert wurden, dauerte es eine Stunde, bis der Krankenwagen am Unfallort eintraf. Ende der 1960er Jahre gab es in der Bundesrepublik weder rund um die Uhr besetzte Leitstellen noch eine Koordinierung der Hilfsorganisationen. Björn Steiger verstarb noch im Rettungswagen während des Transports ins Krankenhaus. Wenige Wochen nach dem Tod von Björn Steiger gründeten dessen Eltern Siegfried und Ute Steiger die „Björn Steiger Stiftung e. V.“.
Die Björn-Steiger-Stiftung setzte sich für eine verbesserte Kommunikation im Rettungswesen ein. Viele der Notrufsäulen an deutschen Autobahnen und Fernstraßen gehen auf deren Initiative zurück, ebenso der heute selbstverständliche Sprechfunk im Rettungswesen und die bundeseinheitlichen Notrufnummern 110 und 112.
Auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung entstand im Bereich der Luftrettung die Deutsche Rettungsflugwacht e. V. (DRF). Des Weiteren wurde das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)[4] und später der Baby-Notarztwagen (Baby-NAW) entwickelt, die beide inzwischen weit verbreitet sind.
Auch die Handyortung, die flächendeckende Versorgung mit Defibrilliergeräten und vieles andere geht auf die Initiative dieser Stiftung zurück. Und obwohl das alles so unglaublich viel Gutes für jeden Einzelnen von uns bewirken kann, war mir diese Stiftung weit weniger geläufig als das „Rote Kreuz“ oder die „Johanniter“ beispielsweise. Eigentlich schade…
Wieder mal ein sehr guter Beitrag von dir. Wusste auch ich (als ehemaliger Sani) nicht. Ich verfolge deinen Blog ja schon seit Längerem und möchte dir sagen, dass du einen sehr guten Schreibstil hast und ich mich schon etwas mit „Apothekenfieber“ angesteckt habe. – Mitunter bist du Schuld, dass ich mich jetzt auch im Bloggen versuche (das hast du jetzt davon 😛 )
Bleib so wie du bist (was anderes bleibt dir eh nicht übrig) – ich freue mich auf die nächsten Postings.
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Von der Stiftung wußte ich, aber nicht mehr woher. Finde auch, daß man sie noch mehr publik machen müsste.
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Leider benutzen die Methoden die mehr als fragwürdig sind und nutzen gezielt Schwachpunkte von Menschen. Siehe zum Beispiel http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.drk-und-bjoern-steiger-stiftung-drk-und-steiger-stiftung-aerger-um-spendensammler.9ee2e4a8-93e7-4881-ad33-64952d37494e.html
Da gerät das Gute komplett in den Hintergrund.
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Ich kenne diese Stiftung und habe dort schon vor vielen Jahren mal Daten eintragen lassen und die Ortung freigeschaltet, bzw ziemlich genau seit ich mein erstes Handy besitze. Die Handyortung war vor 17/18 Jahren (man bin ich alt geworden!) einfach beim „gewöhnlichen“ Notruf noch nicht üblich und auch rechtlich nicht mal so eben durchführbar, es sei denn, man war bei der Stiftung eingetragen und die Zustimmung dafür lag vor.
Als Geländereiter in der Eifel war das eine wichtige Sache, auch wenn ich das zum Glück nur einmal benötigt habe. Denn Erklärungsversuche beim Absetzen des Notrufs wie „das Schlangeneck hoch bis zur Fuchsbank und dort im Wald an der 3. Eiche links bis zur Wildschweinsuhle und dann bei den Eichhörnchen den Hang runter“ sind kompliziert für jeden Beteiligten und nicht erst einmal gescheitert, was drastisch enden kann.
Ein „fahren sie zum Reitstall, dort fährt dann jemand vor“ oder „fahren sie bis xy, dort hole ich sie mit meinem Pferd ab“ waren auch nur in unmittelbarer Nähe zum Stall sinnvoll sofern und man dort noch jemanden erreichte der den Weg kannte oder bei letzerer Variante, wenn man nicht selber die verletzte Person war.
Zwar kann man dort durchaus auch Erkrankungen und Medikamente eintragen lassen, auf die beim Notruf dann direkt zugegriffen werden kann aber das ist in meinem Fall glücklicherweise nicht nötig. Für Marcumarpatienten, gewisse Allergiker o.ä. mag aber auch das eine sehr sinnvolle, wichtige Info für den Notarzt sein. Ich weiß nicht wie das mit der Ortung inzwischen rechtlich geregelt ist, ansonsten empfehlenswert für jeden der viel an abgelegenen oder schwer beschreibbaren Orten unterwegs ist wie Reiter, Wanderer, Wintersportler usw usf
Was da gerade mit dem geposteten Link und Spendensammeln los ist, weiß ich nicht. Allerdings habe ich mich schon vor langer Zeit damit abgefunden das jede Organisation irgendwie oder irgendwo Dreck am Stecken hat, egal ob jetzt Unicef oder sonstige.
Wobei ich sagen muss, das klingt jetzt im ersten Moment eher harmlos und bei einer yellow press weiß man eh nie was wirklich war oder dahinter steckt.
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