Wir stellen immer mal eine Rezeptur für eine Patientin her, die aufgrund ihrer schweren Krebserkrankung und deren aggressiver Behandlung eine Stomatitis entwickelt hat. Mit unserer Mundspüllösung laut NRF war sie bisher sehr zufrieden, und sie bekommt eigentlich wöchentlich eine Flasche zu gut 50€ von uns hergestellt – so kommt sie halbwegs schmerzarm durch die Woche, und kann wieder besser essen und trinken um nicht noch mehr an Gewicht zu verlieren.
Da wir auch noch weitere Kunden haben, die aufgrund anderer UAW von Medikamenten eine Stomatitis entwickelt haben, empfahlen wir diese Rezeptur auch in der letzten Zeit öfter mal den behandelnden Ärzten zur Verschreibung.
Nun kam der erste Kunde mit dieser Rezeptur auf Privatrezept, da der Hausarzt behauptete, er dürfe das nicht verordnen – die Krankenkasse zahle leider keine Medikamente zur Mund- und Rachentherapie. Aber stimmt das auch so?
Es ist wohl Auslegungssache – wie so vieles in der letzten Zeit. Grundsätzlich ist es richtig, dass die gesetzlichen Kassen nicht dazu verpflichtet sind, Medikamente für sogenannte „Bagatellerkrankungen“ zu übernehmen. Und Mund- und Rachentherapeutika zählen zu den solchen. (Der Link führt zu einer Seite, die die Kostenübernahmen der Krankenkassen erklärt).
Man könnte allerdings damit argumentieren, dass eine Krebserkrankung mitnichten eine Bagatellerkrankung zu nennen ist, und die Rezeptur nur aufgrund der schweren Nebenwirkungen der Chemotherapeutika eingesetzt werden muss. Ob die Lösung übernommen wird hängt dann wohl wieder mal vom Goodwill der KrankenKassen ab.
Warum nur erinnert mich die ganze Situation schon wieder daran?
Also hat der Hausarzt gleichzeitig Recht und Unrecht – wer soll denn da noch durchblicken? Und wie sage ich es meinem Kunden? Sind tiefe Einrisse in der Zunge eine Bagatelle? Fragen über Fragen wieder einmal. Ich hoffe einfach nur, dass uns die Rezeptur für unsere Krebspatientin nicht „um die Ohren fliegt“…
Aus meiner Sicht ist das keine Bagatelle. Es beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch Essen, Trinken und Sprechen. Für Kranke – ganz besonders aber Schwekranke – ist es notwendig, diese Beeinträchtigungen schnell zu heilen/lindern. Da sollte eine Austrocknung unbedingt vermieden werden. Ein Kreankenhausaufenthalt aufgrund dieser wäre zudem viel kostspieliger.
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Wahrscheinlich ist das Leben der Menschen für die Kranken Kassen eine Bagatelle. Oder die Kosten, die es verursacht. Mensch hat da wohl eher für die Kassen kostenlos zu leben – schließlich wolen die Vorstände ja ihre grandiosen Gehälter und Boni. Und jeder Kostenfall schmälert da nur.
Ist dann wohl nur eine Bagatelle, wenn ich da anmerke, dass eine Versicherung eben versichern sollte. und die Kranken Kassen sind eine ebensolche. Obwohl – so sicher kann man sich da mit dem Sinn und Zweck auch wieder nicht sein – die anderen versuchen ja auch, sich um die Zahlungen zu drücken. Angefangen bei der kFZ-Versicherung bis hin zur Gebäudevesicherung …
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