Da freue ich mich im Urlaub über die gute und freundliche Beratung in der Apotheke, und muss mich zuhause gleich wieder ärgern.
Meine bessere Hälfte hatte sich offensichtlich das Handgelenk verletzt – verstaucht, geprellt, gezerrt – irgendwas in der Art, so dass der Gang zum Unfallchirurgen anstand. Von dort aus rief er mich an und fragte, ob er mit seinem Rezept auch dort im Ärztehaus in die Apotheke gehen kann, oder ob ich ihm dann den Kopf abreisse 😉
Da ich das verordnete Medizinprodukt kenne, und weiß, dass die Kasse da nur so viel Geld bezahlt dass man quasi nichts daran verdient, sagte ich zu. Kurz darauf rief er mich wieder an, er sei auf dem Weg ins Sanitätshaus. Die Apotheke hatte behauptet, das sei kein apothekenübliches Produkt, und die Bestellung würde über eine Woche dauern.
Mir blieb die Spucke weg bei so einer direkten Lüge! Aber inzwischen habe ich auch von Apotheken gehört, die keine Rezepturen herstellen und keine Importe bestellen.
Den Versandapotheken Rosinenpickerei vorwerfen, aber selbst nicht besser sein – da schäme ich mich direkt fremd! Zum Glück ist sowas die deutliche Minderheit, die meisten sind sich ihres Versorgungsauftrages noch bewusst und halten sich daran.
Und wo meldet man so ein unverschämte Verhalten? Oder was macht man da als Otto Normalo?
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Die meldet man bei der Landesapothekerkammer. So eine gibt es in jedem Bundesland (in einem sogar zwei AFAIK) und ist sicher leicht über Tante Google zu finden. Einfach LAK plus Landesnamen eingeben.
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Ich weiß jetzt tatsächlich nicht, welches Medizinprodukt es hätte werden sollen.
Mir würden einfallen:
– Bandagen: beliefere ich schon lange nicht mehr, weil ich nicht einsehe, da ein riesen Brimnorium zwecks der Präqualifizierung zu machen
– Kompressionsstrümpfe: das selbe + negative Erfahrungen zu Kunden mit unqualifizierten Reklamationen sowie Abrechnungsärger ohne Ende
– Antiallergie-Bett- & -matratzenbezüge: Stelle ich gerne Anträge für, werden aber meist mit „pauschal 3,50€“ beschieden, wohingegen die Patienten meist Produkte für >200€ haben wollen…
– Sonder-Hilfsmittel-Vertrags-Unsinns-Medizinprodukte wie Stomaversorgung und Insulinpumpenteile habe ich auch ausgelistet. Mir sind die Hürden zu hoch, die die Kassen da aufgebaut haben; ich springe nicht mehr über jedes Stöckchen. Und ich gebe keine 500€ aus, um vielleicht 20 zu verdienen…
Ansonsten stehe ich auf dem Schlauch…
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Es ging um eine Manutrain Handgelenksbandage. Die Präqualifizierung dazu dürfte besagte Apotheke sicherlich haben, da sie im selben Haus wie der Orthopäde untergebracht ist. Man verdient halt nicht viel (garnix) dran. Kann man dem Kunden aber auch so sagen finde ich. Lügen ist immer doof weil sowas irgendwann rauskommt.
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Dazu kann ich nur sagen, dass ich das ganz genauso sage (und wir haben auch einen Chirurgen um die Ecke). So gegen das Jahr 2006 fingen alle gesetzlichen Krankenkassen uns an, alle abgerechneten Bandagen auf 0,- zu retaxieren. ALLE Kassen. ALLE Bandagen. In dem Augenblick bin ich aus dem Geschäft ausgestiegen, was schon deshalb nervig war, weil alle Nase lang die Patienten erst eine „größere“ haben wollten (damit sie nicht so drückt) und zwei Tage später dann eine passende UMTAUSCHEN wollten (damit sie auch funktioniert!).
Die Kassen haben es mir damals nicht direkt verboten, aber indirekt über Nichtbezahlung. Für mich war das ein „Abgabeverbot“.
Davon abgesehen – deutsche Apotheken haben keinen Kontrahierungszwang bei Hilfsmitteln. Insofern mag das zwar doof klingen, aber wenn diese Apotheke sowas nicht anbietet (aus welchen Gründen auch immer), dann ist das eben so. Ich selbe habe auch keine Präquali für Bandagen beantragt – und damit DARF ich gar nicht… 😉
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