Ich war wirklich motiviert. Für die Urlaubszeit hatte ich mir einen Lernplan zusammengestellt, Themen angemarkert und war voll Tatendrang. Um es kurz zu machen: die Mutter denkt, das Kind lenkt… es hat nicht funktioniert.
Es begann schon mit der Autofahrt, bei der ich mir vor dem Fahrtantritt vorstellte, ich könne ein wenig Sekundärliteratur lesen. Das klappte so gar nicht, denn mir wurde richtig übel davon. Auch mit dem lernen am Strand klappte es nicht so, wie ich es mir gedacht hatte, denn ich wurde alle zwei Minuten unterbrochen von
„Mama, wo ist denn meine Schaufel? Mama schau mal, die Möwe! Mama, mein Bruder hat die Sandburg kaputt gemacht! Mama ich hab Hunger…“
Diese Liste ist endlos fortzuführen, aber so kann ich nicht lernen. Ich brauche dazu einfach Ruhe, sonst fliegt das gelesene einmal durch meinen Kopf und ist eine Stunde später bereits wieder vergessen. Aber abends! Ja abends werde ich meine Ruhe haben weil die Kinder müde von Sand, Sonne und Meer früh ins Bett sinken und schlafen. Wieder so ein frommer Wunsch, den erstens bin ich meistens einfach „mitgesunken“ weil ich selbst davon müde war, und wenn ich es dann doch geschafft hatte wach zu bleiben wurde eher noch eine Flasche Wein aufgemacht (wie das im Urlaub auch sein sollte…) und Alkohol und Lernen vertragen sich gar nicht.
So plätscherten die Ferienwochen dahin, und mein Lernberg wurde nicht kleiner – ich war ein wenig gefrustet.
Zum Glück fand ich doch etwas, um zumindest die Materie zu vertiefen. Das BTB hat wunderbare Fachliteratur angegeben, die man neben dem Lernen noch durcharbeiten sollte, und genau das habe ich getan. Die Bücher über Heilpflanzenkunde hatte ich ja zum Glück mitgenommen, und die konnte ich auch am Strand liegend lesen. Dort fand sich auch viel interessantes, das ich mit kleinen Zettelchen anmarkierte damit ich es zum verinnerlichen zuhause noch einmal in Ruhe durchlesen kann. Auch war es ein Spaß für mich, die so studierten Heilpflanzen in der Natur zu finden und bestimmen zu lernen. Also war ich im Urlaub doch nicht ganz tatenlos…
Jetzt in den ersten zwei Wochen zuhause finde ich wieder in die Lernroutine hinein, und freue mich, in meinem Lehrplan langsam mit der Anatomie verschiedener Tiere zu beginnen. Als ich letzte Woche auf einem Reiterhof war, habe ich die Vorderbeine der Pferde direkt skelettiert vor meinem inneren Auge gesehen, denn eine Aufgabe vom BTB war es, dieses zu zeichnen und zu beschriften.
Mein Fazit also für den Urlaub: lieber tief stapeln, das Lernen ruhig angehen und mit wachen Augen durch die Gegend laufen, dabei lernt man auch etwas. Zum Glück ist der Abschluss beim BTB ja flexibel, und muss nicht zwingend innerhalb einer starren Zeit zu Ende gebracht werden – die Lerneinheiten ein wenig nach hinten zu schieben ist – Dank der kostenlosen zweijährigen Nachbetreuungszeit – zum Glück kein Problem. Urlaube sind also gut „verkraftbar“ 😉
Dieser Beitrag erscheint mit freundlicher Unterstützung des BTB