Es ist DER Super- Gau, DER Alptraum für alle von uns, die in der Apotheke Arzneimittel abgeben: eine Falschabgabe, die zum Tode eines Patienten führt.
Diesem Apotheker ist genau das passiert, und hat in den Medien die Runde gemacht. Ich finde es ist einfach, mit dem Finger auf andere zu zeigen, und es bedeutet Größe, seinen Fehler – ganz besonders wenn er derart gravierende Folgen hatte – zuzugeben. Und genau das hat der Apotheker gemacht, ohne sein eigenes Zutun wäre die Verwechslung wohl nicht als Todesursache erkannt worden. Ein Vorbild für die „positive Fehlerkultur“ in den Apotheken, die durch CIRS wohl hoffentlich noch weiter ausgebaut wird.
Daher ist die Gesamtstrafe wohl auch verhältnismäßig glimpflich ausgefallen, selbst von berufsrechtlicher Seite gesehen gab es „nur“ einen Verweis plus Geldstrafe und kein Berufsverbot.
Ich begrüße daher auch den Kommentar dieses Arztes im Bericht über den genannten Fall, denn es stimmt ja: nur wenn wir offen zugeben, dass wir einen Fehler gemacht haben können wir und andere etwas daraus lernen – diese Falschabgabe hätte auch vertuscht werden können.
Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten Abgabefehler zu vermeiden – die ABDA hat ein sehr gutes Infoschreiben dazu verfasst. Aber es kann trotzdem passieren – jedem von uns.
Was ich erschreckend fand, war die Reportage im „Ersten“ wonach im Krankenhaus zwischen 5 und 10% (!) aller Patienten die falschen Medikamente erhalten. Da passiert in den Apotheken vor Ort zum Glück deutlich weniger!
Offenbar geht die Apotheke nicht für; ein Nettogewinn von 1800 € im Monat ist weniger, als viele Facharbeiter bekommen …
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Falsches Arzneimittel abgegeben oder – zum Glück nur – fast abgegeben, das ist sicher schon jedem vom uns mal passiert. Wobei es dann meistens eher etwas in der Richtung von 5mg statt 10mg war.
Aber mir ist es schon passiert, daß ich bei der Abholung – trotz Nachfrage: Das ist für Oliver Grün?Ja, ja. – jemandem der eben doch nicht Oliver Grün war, das für ihn falsche Arzneimittel abgegeben habe. Das konnte aber nur passieren, weil es in dieser Apotheke keine Abholscheine gab, sondern alles nur über Namen lief.
Meine Mutter hat übrigens zweimal in der Klinik dieses Jahr falsche Medikamente bekommen. Einmal die von ihrer Zimmergenossin (also Tablett verwechselt) und einmal eines, auf das sie allergisch ist. Von der Allergie hatte ich aber die Station ausdrücklich vorher informiert.
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Die Gabe eines falschen Medikaments hab ich grade neulich, als ich im KH war, erlebt. Mein Zimmernachbar bekam statt eines dringend benötigten Herzmedikaments versehentlich ein starkes Phychopharmakon. Ging zum Glück glimpflich aus, er hat nur zwei Tage durchgeschlafen. Aber das hätte auch böse enden können.
Mir selbst hat man in dieser Zeit zwar keine grundfalschen Medikmante gegeben, wohl aber die Tabletts falsch gerichtet, d.h. Morgen-Medikamente im Abendfach und umgekehrt. Ich bin froh, daß man die Präparate dort nicht einfach so ins Tablett gelegt hat, sondern zumindest die Verpackung drumgelassen hat. So konnte ich nachvollziehen, was nicht stimmte. Seither hab ich dort immer jedes Tablett kritsch überprüft.
Generell find ich es in den meisten Krankenhäusern kritisch, daß die Medikamente unverpackt bereitgestellt werden, da man als Patient so keinerlei Kontrollmöglichkeit mehr hat,
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Hier in der Schweiz, wenn ich ein Rezept einlöse, dann geht die betreffende Person zu einer anderen Person und zeigt ihm das Rezept plus Medikament.
Der Posten taucht mit um die 3 CHF auch auf der Rechnung unter dem Punkt Arzneimittelüberprüfung auf….wäre durchaus eine Möglichkeit solche Dinge zu vermeiden, weil die Tätigkeit (Check) abgerechnet werden kann.
bombjack
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Oh ja, falsche Medikamente im Krankenhaus scheinen echt häufig vorzukommen. Meine Eltern haben es auch schon mehrere Male erlebt. Beide. Gut, wenn da immerhin etwas verwechselt wird, was von der Form und Farbe her anders aussieht, damit der aufmerksame Patient auch nachfragen kann…
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