Die dritte Option

Der Bundesgerichtshof hat es nun verkündet: der Gesetzgeber muss bis Ende nächsten Jahres einen Eintrag ins Personenstandsregister ermöglichen, der neben „männlich“ und „weiblich“ noch eine dritte Option enthält die dann wohl „inter“ oder „divers“ genannt wird.

Vielen Leuten ist es überhaupt nicht klar, dass es Menschen gibt die mit einem uneindeutigen Geschlecht zur Welt kommen. Die biologisch tatsächlich nicht zugeordnet werden können. Die Zahlen wie viele es sind differieren je nach Quelle, aber man liest immer etwas zwischen 70.000 und 120.000 in Deutschland, das sind nicht wenig.

Auch wenn langsam ein Umdenken in der Gesellschaft beginnt – es werden geschätzt immer noch 80% der Kinder mit uneindeutigen Geschlechtsbestimmung zu einem Mädchen oder einem Jungen hin operiert. (Meist wird ein Mädchen gemacht, denn laut der Ärzte ist es „leichter ein Loch zu graben als einen Pfahl zu konstruieren“. Diesen Satz hört man leider oft wenn es um die Frage OP ja oder nein geht.).

Dazu gibt es ein schönes Buch von Clara Morgen: „Mein intersexuelles Kind – weiblich, männlich, fließend“ und sogar ein Münsteraner Tatort hat es sich einmal zum Thema gemacht („Zwischen den Ohren“).

Obwohl also eigentlich darüber gesprochen wird ist das Thema Intersexualität noch nicht wirklich angekommen, und viele Eltern sehen sich wie Frau Morgen einem starken Druck ausgesetzt ihr Kind zu „normieren“. Daher ist die Aufnahme eines dritten Geschlechts der absolut richtige Weg um diesen Druck erst einmal etwas zu mindern. Eine gute Entscheidung!

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Eine Antwort zu Die dritte Option

  1. Shark schreibt:

    Aaargh! Ich habe den Fehler gemacht, bei der Tagesschau online die Kommentare zu dem Thema zu lesen…
    Warum haben so viele Leute bloß immer das Gefühl, dass wenn einer Minderheit etwas zugestanden wird, dass IHNEN dann damit ihre eigenen Rechte beschnitten werden?

    Oder diese saudumme Haltung „Haben wir denn keine anderen Probleme?“ Nur weil es DICH, „lieber“ Kommentierer, nicht betrifft, heißt das doch noch lange nicht, dass das für Betroffene eben kein verdammten Problem darstellt!

    Sorry, das ich mich hier aufrege und nicht da, wo es eigentlich hingehört…

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