Heute bekamen wir einen großen Schwung Proben der neu aufgemachten Pectoral Dosen – mit der Biene Maja. Kaum hatte der Chef diese gesehen weil Birgit ihm eine der Probentüten zeigte fing er an wie Karel Gott zu singen:
„In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit…“
Birgit versuchte ihn ein paar Mal „auszubremsen“ weil sie wissen wollte wo sie die Proben hinräumen soll – vergebens. Wenn er singt, dann singt er.
„Du hast ihn kaputt gemacht!“
warf ich meiner Kollegin in gespielter Empörung vor. Ich erinnerte mich an eine Disco in meiner Jugendzeit in der dieses Lied Montags nachts immer gerne gespielt wurde wenn die Stimmung (auch alkoholbedingt) auf dem Höhepunkt angekommen war.
Lea erzählte von ihren Disco Erfahrungen, nachdem dort die Titelmelodie von „Benjamin Blümchen“ quasi als Rausschmeißer gespielt wird.
Benjamin Blümchen! Alle (bis auf Lea da sie zu jung ist um die alte Melodie zu kennen) sangen wir
„Auf ’ner schönen grünen Wiese liegt ein großer grauer Berg…“
Dann kam Kundschaft rein und wir mussten die Singerei unterbrechen. Beim Kaffee regte sich Birgit über die ein- oder andere unverschämte Verhaltensweise diverser Leute in der Apotheke auf, woraufhin der Chef scherzhaft meinte, es sei eben wieder mal Zeit für einen Krieg.
„Nein, meine Söhne geb ich nicht!“ sagte ich spontan, und anhand der Reaktionen war klar, dass nur der Chef wusste welches Lied ich damit meine. Schell hatte er es herausgesucht und abgespielt. Zur Auflockerung der betroffenen Mienen gab es danach noch den Zeugnistag, den ich beim Autofahren gehört hatte, denn ich habe dort gerade die „Apfelbäumchen“ CD eingelegt die ich rauf und runter höre. Von Reinhard Mey gibt es hunderte Lieder die ich mir immer wieder anhöre, und die mich auch immer wieder zum heulen bringen weil sie so so schön klar und ehrlich und gut beobachtet genau den Punkt treffen.
Später standen wir noch eine Weile zusammen und haben uns Fotos davon angesehen, wie sehr sich die Apotheke in den letzten Jahren baulich verändert hat. Es ist wirklich schön geworden! Dabei fiel mir noch ein, dass ich ein paar Fotos von Birgit und mir aus dem Kindergarten auf dem Handy habe, und habe sie auch noch herumgezeigt. Fazit: unsere Kinder sehen uns wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich.
Den „Zeugnistag“ habe ich später noch mit einer Kollegin zusammen gesungen als ich in der Rezeptur stand und ging danach recht guter Dinge nach Hause.
„Schön wenn man auf Menschen trifft, deren Kopf den gleichen Innenarchitekten hatte“
hab ich kürzlich irgendwo gelesen – unbezahlbar wenn man mit sogar mit solchen Menschen zusammen arbeiten darf.
Ah ja, Monsieur Frédérik hat schon schöne Lieder geschrieben und gesungen. Definitiv. Da merkt man, daß man alt wird.
Aber Wiese sollte deine Autokorrektur schon kennen …
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Danke!!!
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Oooooooh. Darf ich bei euch anfangen? Ich eigne mich zwar nur zum semidekorativen Rumstehen, aber du triffst sowohl meinen Humor als auch meinen Musikgeschmack mitten auf den Punkt, da wär ich manchmel sehr gern dabei!
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Das freut mich Judi 🙂
Wir sind echt eine tolle Truppe…
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So klingt eine Absage … 😉
Semidekorativen Rumstehen – was eine Formulierung 😀
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Pöh! Wäre ich hier nicht anonym, würde ich Judi wenigstens auf einen Kaffee zum dekorativen rumsitzen einladen. Oder zum Adventskränzchen mit unseren Kunden 🙂
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Also wenn es Cappuccino gibt, kann auch ich hervorragend dekorativ herumsitzen …
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…und Schokoladenkuchen?
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