Ein halbes Jahrhundert jährt sich inzwischen der Start der PTA Ausbildung. Heute vor genau 50 Jahren fingen die ersten Schülerinnen an.
Über zwanzig Jahre davon bin ich auch dabei, und es hat sich schon in dieser übersichtlichen Zeitspanne unglaublich viel verändert. Ich habe tatsächlich noch Lochkarten gestanzt, die zur Bestellung eingelesen werden mussten. Defekturen haben wir ohne viel Dokumentationsarbeiten hergestellt – auch 70%- igen Isopropanol zur Reinigung.
30%- iges Wasserstoffperoxid durften wir problemlos abgeben, genau wie Kaliumpermanganat für den Gartenteich oder die Hortensien. Gerührt wurde alles noch mit der Hand, und Rabattverträge gab es nicht. „Aut idem“ war bei den Apothekern im Nachtdienst beliebt, weil man austauschen durfte wenn es nötig war.
Die Datensicherung erfolgte auf Magnetbändern, und die Preise blieben recht stabil. Das Kleingeld in den Kassen haben wir mit der Hand gezählt, und Handys gab es nicht, genau wie ein ROWA nur bei den „ganz reichen in der Stadt“ zu bestaunen war – wenn überhaupt.
Hatten wir einen Hepatitis C oder einen HIV Patienten wurde er quasi als todgeweiht betrachtet. Und der Chef fuhr mindestens zwei Mal im Jahr in Urlaub, hatte ein Haus und ein dickes Auto davor stehen. Seine Frau musste nicht arbeiten gehen.
So vieles hat sich verändert – zum besseren wie zum schlechteren. Ich bin trotzdem gerne dabei und werde auch weiterhin in diesem Beruf glücklich sein! In diesem Sinne hoffe ich auf die 50 nächsten Jahre für den PTA- Beruf. Hoffentlich für die nächsten Generationen mit einem Weg hinaus, wenn sie ihn als Sackgasse empfinden. (Masterstudiengang zum Vorapprobierten?)
Happy Birthday PTA! Schön dass es diesen Beruf gibt 🙂
Auch von mir: Happy Birthday!
Eine Apotheke ohne PTA – nicht vorstellbar!
Wobei wir Kleingeld heute noch mit der Hand zählen….aber dafür haben wir einen ROWA.
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Ich bin ja nur Kunde in der Apotheke, aber dafür kenne ich so einige. Und ich erinnere mich nur an eine einzige, wo keine Schubladen mehr gezogen werden. Die ROWA-Dichte ist also mindestens in meiner Stichprobe sehr, sehr gering – während Dein Artikel den Eindruck macht, als wären die Apotheken ohne Automaten weit in der Minderzahl.
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