Tage zum vergessen

Auf eine Reihe von guten Tagen folgt zwangsweise immer irgendwann ein schlechter. Ein so grottenschlecht blöder Tag einfach zum vergessen war heute. Und er fing schon schlecht an.

Wie ich morgens mit Musik oft in den Tag starte hatte ich einmal beschrieben. Heute hätte ich sie dringend gebraucht, denn ich war schon mit dem falschen Fuß aufgestanden. Was passiert? Kaum dass die Bee Gees mir „You win again“ ins Ohr singen ist der MP3 Player leer. Toll. Also leise arbeiten. Die Stimmung wird nicht besser.

Auch die Ankunft meiner lieben Kolleginnen macht sie nicht gut, denn die haben irgendwie auch alle schlecht oder zu kurz geschlafen. Wir sind alle maulig. Der Chef hat dafür morgens gleich einen Anruf eines unserer Lieblingskunden, der eigentlich auch nur telefonisch seinen Frust über das Schicksal loswerden will.

Kaum dass wir alle festgestellt haben, dass heute nicht unser Tag ist bekomme ich Kopfschmerzen – und es ist kein Ibuprofen mehr in der Schublade! Ich kaufe also eines der schnellwirkenden Sorte. Gegen die Schmerzen hilft es prima, aber die Laune verbessert sich nicht.

Der Kaffee zum Frühstück wird natürlich kalt getrunken, denn vor den Feiertagen brummt der Laden (was uns natürlich auch freut). Am Vormittag sind sechs Rezepturen zu erledigen. Lea fragt

„Kann ich Dir eine abnehmen? Das muss Dich doch nerven jetzt!“

Ach lass mal, Danke, der Tag ist eh schon im Eimer.“

In der Mittagspause geht mir dafür mein Kind derart auf die Nerven, dass ich froh bin als ich wieder bei der Arbeit ankomme. Dafür hat der arme Chef nun Magenschmerzen. Interessanterweise verschwinden diese jedoch, als wir abends absperren. Er vermutet da einen Zusammenhang. Wer weiß, vielleicht verkauft er uns jetzt doch wie er immer androht? (Neeeein!)

Nach der Arbeit und vor dem Abendessen ruft mich dann noch eine Freundin an und erzählt mir eine 3/4 Stunde warum die Eltern ihrer Kindergartengruppe ihrer Meinung nach mit irgendeinem Problem falsch liegen. Ich habe Hunger und werde zunehmend unleidlich.

Zuhause muss ich feststellen, dass mein Mann sich aus einem Jutebeutel ein Lavendelsäckchen genäht hat. Aber natürlich nicht aus irgendeinem. Nein. Es ist ausgerechnet der, den mir jemand in Berlin geschenkt hat und der eigentlich als Erinnerung dienen sollte. Ich wollte ihn behalten, und immer wenn ich einkaufen gehe oder ihn sonstwie benutze daran zurückdenken.

Ich gebe zu, das sind alles keine schwerwiegenden Probleme. Morgen ist auch alles wieder gut und die Sonne scheint. Aber heute mag ich grummelig sein und sagen dürfen: der Tag hätte besser laufen können. So.

…ach ja… Ich blogge jetzt täglich seit 3 Jahren. Hat jemand Konfetti…?

Über ptachen

PTA mit Leib und Seele.
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6 Antworten zu Tage zum vergessen

  1. ednong schreibt:

    *Puff*
    *peng*
    *konfettigregen*
    *noch-mehr-Konfetti*
    *Konfetti-beiseitefeg*
    Es gibt solche Tage. Lass sie kommen, dann gehen sie auch wieder von allein …
    Herzlichen Glückwunsch zum Dreijährigen 😉

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  2. aponettesplauderei schreibt:

    Herrgott lass den Tag zu Endegeben, Nacht wird es von alleine. Mein Stoßgebet für derartige Tage.

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  3. Judi schreibt:

    Leider verspätet starte ich auch noch die Konfettikanone und hoffe, dass die Sonne für dich wieder scheint. Wenn auch „nur“ im Herzen, zumindest vor meinem Fenster schneist nämlich grade.
    Danke für dreie tolle Jahre, in denen ich hier so einiges gelernt habe und mich immer wieder über deine klasse geschriebenen Artikel gefreut habe. Weiter so 😉

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  4. Shark schreibt:

    Na, jetzt hast du doch ein schönes Erinnerungs-Lavendelsäckchen, oder nicht? 🙂

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