Die Synthese

Es ist tatsächlich genau so wie bombjack es vor 4 Tagen bereits hier vermutete. Dieser Link den er hier einstellte erklärt die Problematik recht gut. Für alle die, die es gern ausführlicher in Deutsch lesen wollen ist hier der Link zur adhocund einem sehr umfassenden.

Das Valsartan ist offenbar schon sehr lange verunreinigt, und niemand hat es gemerkt. Was wir nun noch nicht wissen ist die Menge an Verunreinigung.

Zu vernachlässigen? Über Jahre vielleicht doch kumulierend? Oder schon nach wenigen Wochen/Monaten der Einnahme tatsächlich krebserregend?

Was wir wissen, ist dass die Informationspolitik in diesem Fall erbärmlich war und ist. Und dass die Patienten verunsichert sind… und dass die betreffende Firma noch -zig andere Wirkstoffe als Lohnhersteller für Europa fertigt. Zum Beispiel Telmisartan auf das so mancher Patient vom Valsartan umgestellt wurde.

Sind die alle okay? Kann man darauf vertrauen dass da kein Schindluder getrieben wird? Ich bin gespannt was die nächsten Wochen so alles hergeben…

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PTA mit Leib und Seele.
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9 Antworten zu Die Synthese

  1. comicvomhimmelwald schreibt:

    Scheiße. Nachdem jetzt auch AbZ dabei ist, bin ich auch betroffen. Infos von Arzt oder Apotheke? Bisher Fehlanzeige. Ich mach mir jetzt ernsthaft Sorgen, nachdem die Verunreinigung ja schon länger bestand.

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    • ptachen schreibt:

      Das verstehe ich gut. Sobald wir irgendwas Neues erfahren werde ich drüber schreiben… kaum eine Beruhigung, ich weiß. Wir hoffen ja alle, dass die Nitrosaminbelastung wirklich nur gering ist – ich denke sonst wäre sie früher aufgefallen. Vielleicht nur so viel wie in 1/1000stel Grillwurst oder 1/2 Kartoffelchip. Das wäre dann viel Aufregung um beinahe nichts…

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      • comicvomhimmelwald schreibt:

        Ich werd jetzt auch gleich bei meinem Arzt und in meiner Srsmmapotheje anrufen. Mal gucjen, was die sagen.

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      • Alexander schreibt:

        So, ein paar Telefonate weiter sieht es folgendermaßen aus:

        Anruf beim Arzt: Wir schreiben Ihnen ein neues Rezept, mit dem holen Sie in der Apotheke ein Präparat eines Hersteller, der nicht zurückgerufen hat.

        Anruf bei der Apotheke: So ein Rezept können Sie uns gerne bringen, aber ob wir da überhaupt was geliefert kriegen, wissen wir nicht. Da ist momentan fast alles ausverkauft.

        Anruf beim Arzt: Probieren Sie es trotzdem in der Apotheke, wenn nicht, kriegen Sie ein Rezept über ein vergleichbares Mittel.

        Werde dann morgen ja sehen, was ich kriege.

        Die PTA in der Apotheke verband mich, als ich ein paar Fragen hatte, mit dem diesthabenden Apotheker. Der wusste aber wenig bis nichts, vor allem nicht darüber, daß es lt. Medienberichten die Verunreinigungen schon länger gab und somit die potentiell eingenommene Menge evtl. deutlich höher als bei nur kurzfristiger Einnahme sei. Auch konnte er mit genau nichts zu den realen oder potentiellen Risiken des Stoffs sagen. Ich war nach dem Telefonat nicht schlauer als vorher und konnte mir meine Infos weiter zusammengoogeln.

        Auf die Idee, die Valsartan-Patienten, die das Zeugs von belasteten Herstellern bezogen haben, aktiv anzusprechen, war man in der Apotheke noch nicht gekommen, obwohl das sinnvoll wäre. Gerade bei uns im Ort wohnen auch viele alte Leute, die das Drama um Valsartan evtl. noch gar nicht mitbekommen haben, weil sie wenig bis nicht im Internet aktiv sind.

        Immerhin konnte ich ihn dazu bringen, mit eine Liste zusammenzustellen, aus der hervorgeht, von welchen Herstellern ich in der jüngeren Vergangenheit Valsartan bezogen hatte. Die wollte ich unbedingt, um für den Fall, daß sich bestätigt, daß der Grundstoff schon länger verunreinigt war, abschätzen zu können, wie lang bzw. wie viel ich das Zeugs schon eingenommen habe.

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      • Alexander schreibt:

        Und weiter geht’s mit dem Erfahrungsbericht.

        Heute Abend war ich bei meinem Hausarzt in der Praxis, das Rezept abholen. War dann doch etwas komplizierter. Die Mitarbeiterin meinte, daß es aufgrund der Lieferprobleme für unbelastete Valsartan-Präparate sinnvoll sei, zunächst mal in den Apotheken anzurufen, ob sie überhaupt lieferfähig seien (andernfalls würde mir der Chef ein anderes Mittel verschreiben müssen) Ich also mit einem Zettel mit den Präparat- und Herstellernamen bei meiner Stammapotheke angerufen. Keine Chance, über den Großhandel könnten die grade gar nichts beziehen. Das gleiche dann in Alterntativapotheke 1. In Alternativapotheke 2 hatte ich dann Glück, die konnten zumindest eins der unkontaminierten Mittel in meiner Stärke bestellen. Soll dann morgen früh da sein. Ich bin gespannt… 😉

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      • ptachen schreibt:

        Ich drücke die Daumen! Hier wird es auch schon eng…

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      • Alexander schreibt:

        So, ich hab tatsächlich eine 98er-Packung Vasartan Dura 320 mg von Mylan-Dura.

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  2. ednong schreibt:

    Geiz ist eben geil – und Profit alles …

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  3. bombjack schreibt:

    Wobei es sich bei dem erwähnten Tetrazol nicht um ein „Edukt “ http://www.chemie.de/lexikon/Edukt.html was in der Synthese eingesetzt wird handelt, sondern um eine „funktionelle Gruppe“ die am Valsartan vorhanden ist. Wäre es ein Eudukt gewesen, dann ist das noch mal eine andere Story, weil dann erst Recht der Satz „Man findet nur das wonach man sucht“ gilt z.B. wenn in der Firma noch andere Sachen hergestellt werden und so Verunreinigungen in Substanzen kommen die eine andere Firma in ihrer Synthese einsetzt.
    Bingo:
    Hier der Syntheseschritt:
    https://heterocyclist.files.wordpress.com/2012/02/05_bu3snn3tmsn3.jpg
    wo aus der CN-Gruppe die Terazolgruppe wird und wenn bei i) geschaut wird, setzt hier der Mensch Xylol (Xylene) ein, wobei dort das Natriumazid/Zinkchlorid durch ein „metallorganisches Azid“ ersetzt wurden.
    Quelle von dem Bild die eine nette Übersicht gibt: https://heterocyclist.com/2012/02/13/tetrazole-synthesis-part-i-azide-based-methods-and-dealing-with-the-danger-of-hydrazoic-acid/
    Kann also durchaus sein, dass das keine auf dem Schirm hatte…..und wenn man sich die Kommentare in dem Adhoc-Link durchließt könnte die Sache noch richtig interessant werden, weil auch andere Stoffe betroffen sein könnten.
    bombjack

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