Überflüssige Überschüsse…

Die Krankenkassen haben mal wieder Überschüsse in Milliardenhöhe „erwirtschaftet“. Eigentlich ein Unding das verhindert werden müsste. Wie die das hinbekommen haben trotz der hohen Gehälter die sie sich selbst auszahlen? Ich denke lieber gar nicht darüber nach.

Herr Spahn denkt auch immernoch darüber nach, wie er die „Spieße der Versand- und der Vor-Ort- Apotheken gleich lang“ machen möchte ohne den Versand zu verbieten. Ich hätte da so eine Idee:

Warum verzichten die Kassen nicht einfach auf die Zu- und Aufzahlungen für Arzneimittel? Dann wären die Spieße annähernd gleich lang, die Überschüsse wurden abgebaut (genau wie Herr Spahn das möchte), das unsägliche Gelärch zur Befreiung von den Zuzahlungen würde wegfallen und alle (vermutlich außer den Kassen) wären glücklich.

Warum hat das eigentlich noch niemand vorgeschlagen? Hab ich irgendwo einen Denkfehler?

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9 Antworten zu Überflüssige Überschüsse…

  1. kmueller schreibt:

    Die Krankenkassen sollen sich selbst um Zuzahlungen kümmern?
    Wäre logisch und fair, den KKs steht es ja zu. Sie könnten es also ihren Versicherten auch erlassen.
    Geht aber nicht, weil:
    – Die Versicherten dann merken, wer ihre Zuzahlungen eigentlich bekommt.
    – Die Apotheken, Sani-Häuser, Phyiotherapeuten etc. nicht mehr die Bösen im Spiel ums Geld sind.
    – Bei vielen Rabattverträgen habe ich das Gefühl, die Firmen verschenken die Arzneimittel, um im Geschäft zu bleiben, die Zuzahlungen sind dann praktisch der Bonus an die KKs.

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  2. Jürgen schreibt:

    Naja, Überschüsse sind ja an sich nichts verkehrtes. Man könnte diese gut für schlechtere Zeiten zurücklegen. (So wie die Deckungsreserve in der Arbeitslosenversicherung, die wohl mal deutlich höher war als die heutigen sechs Wochen (?) Reserve). Man sollte allerdings nicht auf die Idee kommen, diese Überschüsse wieder über irgendwelche Sonderleistungen unters Volk zu bringen.

    Prinzipiell sehe ich es auch so, dass auf die Zuzahlungen bei Medikamenten verzichtet werden sollten. Ebenfalls sehe ich diese Rabattverträge und das darum geflochtene Netz der Überwachung der Einhaltung der Rabattverträge sehr kritisch, weil auf Seiten der Verwaltung, sprich Krankenkassen sehr kostentreibend. In diesem Zusammenhang hatte ich letztens gelesen, dass auch ein Grund für den Ärztemangel in etwas abgelegeneren Regionen in Deutschland sei, dass junge, niedergelassene Ärzte sehr schnell vor dem Bankrott stehen können, weil die Krankenkassen wohl sehr freizügig mit der Erstattung von Leistungen und Anfertigung von Regressforderungen seien. Und da im ländlichen Raum auch öfter mal Besuche bei Patienten anstehen, die nicht vor Ort leben, käme auch eine schlechte Vergütung solcher Patientenbesuche hinzu.

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  3. nickel schreibt:

    Naja wenn man selbst Studenten, die sich mit ihrem 650€ Studienkredit irgendwie über Wasser zu halten versuchen zwischen 150€ und 200€ monatlich abknöpft,
    sich an anderer STelle auf Biegen und Brechen herausredet, wenn es um Kostenübernahme geht…

    …ja dann kann man auch Überschüsse machen, ohne dass sich einer wundert.

    Ich hab echt die Schn**ze voll mit sämtlichen gKV, die ich bisher ausprobiert habe. Alles Sch**vereine. Sorry.

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  4. Ralf schreibt:

    Wir haben 3,5 Milliarden Überschuß.
    Die Patienten zahlen 2.1 Milliarden* an Zuzahlung.
    Mit einem Wegfall der Zuzahlung wäre schon ein Großteil des Überschusses aufgefressen.
    Da wäre eine Investition in die Hausarztversorgung auf dem Land und eine Besserstellung der Notaufnahme doch deutlich sinnvoller.

    * Quelle:
    https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.zuzahlungen-und-festbetraege-medikamente-werden-teurer-diese-patienten-trifft-es.c69aca6f-c33f-4638-b7af-b718779b4c95.html

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    • ApothekerinAD schreibt:

      Die 3,5 Milliarden Überschuss sind pro Jahr. Das Finanzpolster liegt (laut der Quelle von ptachen) bei 20 Milliarden. Wenn auf die Zuzahlungen verzichtet werden würde, dann wäre der jährliche Zuwachs des Überschusses nach ihrer Rechnung „nur“ noch bei 1,4 Milliarden statt 3,5 Milliarden. Darin ist noch nicht eingerechnet, dass auch auf Kassenseite durch wegfallende Bürokratie Kosten gespart werden.
      Finanzreserven sind nie schlecht. Die Frage ist: wie groß müssen sie sein? Wieso wird nicht mehr in Präventionsmaßnahmen investiert? Dann müssten wir vielleicht auch nicht so intensiv auf schlechtere Zeiten warten.

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  5. ednong schreibt:

    Wir wollen doch jetzt nicht die Gehälter der KV-Bosse anzweifeln, oder? Alles gut angelegt, schließlich sorgen die doch für weitete Überschüsse …
    Wie – soziales Verhalten ggü. den Versicherten? Für die Versicherten da sein? Nun werden Sie aber mal nicht übermütig, liebes PTAchen …

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  6. gedankenknick schreibt:

    „Warum verzichten die Kassen nicht einfach auf die Zu- und Aufzahlungen für Arzneimittel? Dann wären die Spieße annähernd gleich lang,“

    Falsch, leider. Auch auf zuzahlungsbefreite Rezepte gewähren ausländische Versender „Rabatte“ in Form von Einkaufsgutscheinen. Das heißt, dass ich mit einer Verordnung MEHR bares Geld „verdienen“ kann. Und da es am (deutschen) Finanzsystem vorbei geht, muss ich das ganze nicht mal einkommensstuertechnisch berücksichtigen. Alles sponsored und gewollt by deutsche Politik und deutsche gKV!

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