…finde ich es zur Zeit oft in der Apotheke. Was mich bei der Arbeit besonders nervt sind die vielen nicht enden wollenden Lieferengpässe. Ich weiß nicht mehr wie ich das den Kunden erklären soll. Wir haben zur Zeit gut 60 Arzneimittel die aus irgendeinem Grund nicht zu bekommen sind und ich bin ständig am erklären, hinterhertelefonieren und beschwichtigen.
Ich weiß, daß ist nichts neues für euch, aber ich finde es anstrengend. Und es ist auch ermüdend ständig zu rechtfertigen warum welches Medikament so „teuer“ ist. Heute musste ich mir von einem Kunden anhören, es sei ja „kein Wunder wenn die Leute alle bei Internetapotheken bestellen“ wenn wir so teuer sind. Und das wegen 3,50€ Aufzahlung.
Meine Erklärung zu Festbeträgen und wie diese zustande kommen – geschenkt. Und das war sogar ein Verwandter einer meiner Kolleginnen. Und noch besser: mindestens zwei meiner Onkel bestellen ebenfalls in Holland weil es so schön billig ist. Rezepturen soll ich Ihnen aber noch brav mischen. Das machen die ja nicht.
Ich finde das anstrengend. An manchen Tagen mehr als an anderen. Da bin ich einfach dünnhäutiger – so wie heute.
Nur 60 Dauerdefekte? Ich hab zur Zeit locker 120. Derzeit ganz weit vorne dabei: Indapamid, alldieweil ALLE Patienten jetzt von HCT auf Indapamid umgestellt werden, einem Wirkstoff, der vor dem HCT-Pseudodesaster vielleicht 4x im ganzen Jahr bei mir vorkam. (Man könnte ja auch alternativ Xipamid nehmen, aber wieso denn, wenn es doch mit einer Einmal-nachdenken-für-alles-die-Lösung-finden-Prozeß getan ist?) Allerdings sind auch Schnelldreher wie Ibu-akut von Betapharm und 1A-Pharma dabei, Allopurinol (von Heumann), Hygroton, Loperamid, Pantoprazol, Metoprolol, Simvastatin… usw. usw.
Und dass MocDorris keine Rezepturen macht, ist ja wohl eine infame Unterstellung. Des Müllers Mäxli und des Hänslis Obers werden nicht müde zu betonen, dass in der Niederlassung im Niemandsland des deutsch-niederländischen Grenzstreifens regelmäßig Rezepturen angefertigt werden, bis die Fantaschalen glühen. Dass wirklich kein Mensch dieser Erde bisher auch nur ein einziges Endprodukt dieses Prozesses zu Gesicht bekam, ist unerklärlich, ja geradezu ein Mystherium. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die Rezepturen einfach die interne Freigabe des Apothekers nie erleben…
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Also muß der interne Apotheker dort getauscht werden, ganz klar!
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Tja, wenns ums eigene Geld geht, sind alle geizig.
Aber Deutschland blutet sich sowieso schon aus. Neulich gelesen, dass für das Eintreiben von 18 Mio. überzahlter ALG-2-Gelder 60 Mio. ausgegeben wurden …
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Da sich die Situation mit den Lieferengpässen bis April nicht verbessert (höchstens verändert) hat: letztens kam eine (Stamm-)Kundin, der wir seit Wochen vergeblich versucht hatten, Ramipril von Zentiva zu bestellen, triumphierend mit der Packung zu uns. In der Fiiale der Super-Apotheke-Kette in der Großstadt war es gleich vorrätig. Lieferengpässe kann man anscheinend mit Bestellmengen und Höchstpreisen beheben. Bei uns war es erst zwei Wochen später und nur über den Großhandel lieferbar. Was mir aber mehr Sorgen macht: Lieferengpässe von Impfstoffen. Da ist es ja immer wieder überall mal knapp. Ich freu mich schon auf Grippe…
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