Der beste Freund…

„Hallo Frau Ptachen! Könnten Sie mir ein Medikament bestellen? Ich brauche es zu heute nachmittag. Das Rezept liegt noch beim Arzt, der hat schon Mittagspause, ich bring es dann nachher mit – nur dass es schon mal da ist.“

Na sicher kann ich das machen. Um was handelt es sich denn?“

„Omeprazol 20 100 St.“

(Ich tippe den Namen in die Kundenkartei – Fehlanzeige)

Sie haben bei uns kein Kundenkonto. Daher kann ich nicht sehen, von welcher Firma sie das immer hatten. Bei welcher Krankenkasse sind sie denn versichert?“

„Das ist gar nicht für mich, das ist für Finny. Das geht auf Privatrezept.“

Ach so… wissen Sie, das wird von so vielen verschiedenen Firmen hergestellt…“

„Wir haben immer schon das gleiche. Grüne Verpackung. Finny muss das leider schon nehmen seit er 5 Jahre alt ist, jetzt ist er 8.“

(Das arme Kind… so jung und schon so krank!)

Dann sollten wir besser nicht die Firma wechseln. Wenn er schon auf eine bestimmte Sorte eingestellt ist wäre es besser dabei zu bleiben.“

„Ja? Gibt es da so große Unterschiede?“

Es geht dabei um die Bioverfügbarkeit. Ein Generikum (= Nachahmerprodukt) hat im Vergleich zum Original eine Bioverfügbarkeit von 80- 125%, das bedeutet, dass 80- 125% des Wirkstoffes im Vergleich zum Originalprodukt im Blutkreislauf ankommen. Hatte Finny nun all die Jahre Firma X, bei der 120% ankommen, und wir steigen jetzt auf Firma Y um, bei der nur 80% des Wirkstoffes bioverfügbar ist, haben sie praktisch 40% Wirkverlust.“

„Oh, das ist ja viel! Nein. Das will ich natürlich nicht!“

Wir machen das so: bis 16.30Uhr können wir noch bis zum Abend bestellen. Sobald sie das Rezept haben rufen Sie uns an und geben die Firma durch, dann sehen wir ja ob wir es vielleicht sogar da haben.“

„Das ist eine gute Idee, so machen wir das! Danke dass sie sich so viel Mühe damit geben!“

Ist doch klar! Bis nachher!“

Ich gehe nach hinten und sehe einen grinsenden Chef am Tisch sitzen.

„Du weißt schon, dass Finny nicht der Sohn, sondern der Hund der Familie ist…?“

*Kopf-Tischkante*

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PTA mit Leib und Seele.
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3 Antworten zu Der beste Freund…

  1. Die Unsoziale schreibt:

    Ja okay, das hat einen gewissen lol-Effekt. Aber auch Hunde wollen medikamentös richtig behandelt werden. ;D
    Hrm – aber wenn der Hund regelmäßig und lange solche Medis nehmen muss, könnte man da als Apotheke eigentlich auch eine Kartei anlegen, oder? Natürlich nur, wenn Halter das wünscht. Dann hättest du zumindest bei Meiermüllermustermann, Finny einen Eintrag finden können, der auf die Firma hinweist. Vielleicht auch mit den Hinweis: „Hund“ 😀

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  2. OtaconHC schreibt:

    Was mir nicht einleuchtet, wo ist die alte Packung?

    Wurde da wieder mal erst Nachschub besorgt nachdem die alte Packung leer war?

    Warum plant man da nicht vor?

    Oder wurde die Packung entsorgt und man hat nur die Briefchen aufgehoben? Finde ich auch doof.

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  3. ednong schreibt:

    LOL. Aber nun gut, auch ein Hund bemerkt sicher die unterschiedliche Bioverfügbarkeit …

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