Der Alltag hat mich wieder 

Oh Mann… heute ergab sich die ein oder andere Situation, in der ich mir ernsthaft gewünscht habe, ich hätte mich wie jeder normale Mensch einfach mal ein paar Tage krankschreiben lassen… Gar nicht unbedingt direkt körperlich, aber psychisch hatte ich irgendwie schnell den Kanal voll, dieses ganze Gemotze und Gejammere hat mich wahnsinnig genervt, und ich habe gemerkt, dass ich dabei war meine innere Ruhe zu verlieren. Besonders begeistert war ich über das Verhalten eines Fahrers, der uns mehrere Saftflaschen von Rabenhorst lieferte. Normalerweise kommen die Herren mit ihrer Palette in den Hausflur gefahren, schneiden die Schutzfolie ab, tragen uns die 12×6 Saftflaschen Rotbäckchen und anderes in den PKA Bereich, lassen uns den Empfang quittieren, nehmen die Holzpalette mit dem Stapler wieder hoch und fahren von dannen. Damit es schneller geht und die Jungs nicht so viel zu schleppen haben helfen wir Ihnen auch immer tragen. Heute war ich „ein wenig“ gehandicapt und müde, und es kam dazu ein neuer Fahrer. Schlechte Kombination… Er war recht muffelig und schon genervt davon, die Palette überhaupt in den Hausflur fahren zu müssen. Er hätte sie wahrscheinlich am liebsten direkt vom LKW geworfen. Dann stand der Riesenklops bestehend aus Holzpalette, den Flaschen und gefühlten 100 Umwicklungen dicker Folie im Flur, und er wollte los. 

„Da unterschreiben… Klarname bitte, wer soll das denn lesen können?“

Dann ist es auch keine Unterschrift… aber egal. Bleibt das hier so stehen?“

„Ja. Die Tür ist zu schmal, das passt nicht durch.“

„Naja – eine Europalette werden sie selten mal irgendwo reinfahren können. Ich will nur wissen ob sie die Holzpalette nicht wieder mitnehmen!“

„Nein. Ich muss weiter. Wie stellen Sie sich das denn vor?“

Ihre Kollegen schneiden die Folie immer auf und tragen die Flaschen das Stück hier in den Flur. Dann nehmen sie die Palette wieder mit. Irgendwie so stelle ich mir das vor.“

Nein nein nein. Wenn ich zwei Kunden am Tag habe kann ich sowas vielleicht machen. Ist ja jetzt auch nicht soooo viel. Außerdem ist das rumtragen von den Flaschen da auch irgendwie ihr Job, meinen Sie nicht?“

So ein Ar…..ch! Er verließ uns zügig, der Chef schnitt die Folie auf und begann die Flaschen in die Apotheke zu tragen. Ich machte mit.“

„Ptachen! Lass das mal mich machen, du sollst nicht so schwer heben!“

Ich bin NICHT invalide!“

Ich weiß was du meinst, mir würde es genau so gehen…“

Drecksstent. Irgendwie musste ich die negative Energie, ausgelöst durch diesen unhöflichen Patron loswerden. Und sei es durch Flaschenkisten in den Keller tragen. Nur wegen dieser dämlichen Harnleiterschiene werde ich doch nicht gebrechlich! Ich doch nicht! Nun ja. Bei der Menge an Gebrechen die ich zur Zeit habe sei es mir verziehen, dass ich in dem Moment nicht an meinen Bandscheibenvorfall gedacht habe, oder? Ich brauche dringend Urlaub vor mir selbst…

Über ptachen

PTA mit Leib und Seele.
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3 Antworten zu Der Alltag hat mich wieder 

  1. ednong schreibt:

    Hey Superwoman,
    zuviel von Narkosemittel gemascht? Oder vom Schmerzmittel? 😊

    Di bist krank – sich wenn (oder weil? ) du doch nicht krankschreiben läßt. Lass die Finger von schweren Lasten. Und sackt die Palette ein, da dürfte Pfand drauf sein. Und ärgerte dich nicht über dusselige Fahrer, sondern freu dich über die Netten.

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  2. Aponette schreibt:

    Auch wenn es schwer fällt (und ich bin auch eine von denen, die sich eine schwere Kiste unter den Arm klemmt, der grade nicht den Kopf hält), mach bitte mal für ein paar Tage halblang. Aber Fahrer, die eine Europalette nicht wieder mit nehmen wollen, gehen echt gar nicht! Einmal sind die Dinger schwer und wo bitte soll man sie verstauen, bis sie wieder abgeholt werden???
    Ansonsten gute Besserung!

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  3. squirrel1976 schreibt:

    In der Zeit, in der er mit dir diskutiert hat, hätte er sicher auch beim Auspacken helfen können.

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